Musterbrief inkl. 9 möglicher Einwendungen für das Planfeststellungsverfahren
Als Formulierungshilfe haben wir einen Musterbrief erstellt und 9 mögliche Einwendungen zusammengestellt, die gerne individuell angepasst und ergänzt werden können.
!Wichtiger Hinweis!
Bitte beachten: Die Einwendung zum Abschnitt A-Ost (Mittelfranken) müssen spätestens bis 03.12.2025 bei der zuständigen Behörde eingegangen sein. Der Brief kann ab sofort formuliert und eingereicht werden. Für alle, die beim Verfassen ihrer Einwendung Unterstützung benötigen, bieten wir zeitnah eine Informations- und Hilfsveranstaltung an.
Wir empfehlen, die Einwendung per Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein zu versenden, um den fristgerechten Eingang nachweisen zu können.
Für den Abschnitt A-Ost (Mittelfranken) kann ab jetzt bis zum 03.12.2025 Einwendung eingereicht werden
Für den Abschnitt A-West (Mittelfranken) kann momentan noch keine Einwendung eingereicht werden
Musterbrief
Absender:
Max Mustermann
Musterstraße 1
12345 Musterstadt
E-Mail: max.mustermann@example.com
An:
Regierung von Mittelfranken
Stabsstelle für Energieleitungen
Promenade 27
91522 Ansbach
[ggf. Aktenzeichen oder Projektnummer]
Betreff:
Einwendung gegen die geplante Juraleitung Abschnitt A – Ost im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich gemäß § 73 BayVwVfG in Verbindung mit § 43a EnWG fristgerecht Einwendung gegen das Vorhaben der TenneT TSO GmbH zur geplanten Juraleitung Abschnitt A – Ost.
Meine Argumentation lautet wie folgt:
1. Beispieleinwendung
Ich bin als Anwohner unmittelbar betroffen. Die geplante Trasse verläuft in einem Abstand von ca. [z. B. 300 Metern] von meinem Wohnhaus in [Ortsteil, Straße, Flurstücknummer]. Ich befürchte erhebliche Auswirkungen auf meine Gesundheit, mein Eigentum und die Lebensqualität meiner Familie.
2. Beispieleinwendung
Das Vorhaben tangiert ökologisch sensible Gebiete wie [z. B. Waldstücke, FFH-Gebiete, Biotope], die dauerhaft geschädigt würden. Die im UVP-Bericht gemachten Aussagen zur Eingriffsminimierung erscheinen unzureichend und teilweise unplausibel.
3. Beispielforderung
Ich fordere die Planfeststellungsbehörde auf, der vorliegenden Planung in ihrer
derzeitigen Form nicht zuzustimmen.
4. Optionale ergänzungen
4.1 Datenschutz & Beteiligungsrechte
Ich widerspreche einer Weitergabe meiner personenbezogenen Daten an die TenneT TSO GmbH, soweit dies für das Verfahren nicht zwingend erforderlich ist (§ 43a EnWG). Ich beantrage eine anonymisierte Weiterleitung meiner Einwendung.
4.2 Erörterungstermin
Ich beantrage die Durchführung eines Erörterungstermins gemäß § 43a EnWG, da die in meiner Einwendung aufgeführten Punkte wesentliche fachliche und rechtliche Fragen betreffen, die einer mündlichen Erörterung bedürfen.
Ich beabsichtige, an diesem Termin persönlich teilzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
[Eigenhändige Unterschrift]
Max Mustermann
[Ort], den [Datum]
Mögliche Einwendungen
Die folgenden Einwendungen dienen als Orientierung und können individuell angepasst oder ergänzt werden. Es ist nicht erforderlich, alle Einwendungen zu übernehmen. Die nachfolgenden Pfeile → führen euch direkt zu den ausführlichen Erläuterungen der jeweiligen Einwendungen.
1. Persönliche Betroffenheit → Einwendung: Persönliche Betroffenheit
- Wohnortnähe zur Trasse: Sichtweite, Lärm- und Baubelastung, Zufahrtsstraßen, Schwertransporte, Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen
- Erholungswertverlust: Eingriffe in Wälder und Wanderwege, Wegfall von Naherholungsmöglichkeiten
- Bereits vorhandene Infrastrukturlast: Vorbelastung durch Autobahnen, Bahntrassen und weitere Bauprojekte
- Langjährige gesundheitliche Belastung durch Baustellenbetrieb (Lärm, Staub, Stress)
2. Rechtliche Bedenken → Einwendung: Rechtliche Bedenken
- Das Raumordnungsverfahren (ROV) von 2022 ist veraltet und fehlerhaft, da ein neues Umspannwerk (Ludersheim) später hinzugefügt wurde
- Trassenverläufe weichen von den geprüften Korridoren ab
- Forderung: Wiederholung des Raumordnungsverfahrens unter Berücksichtigung aller Änderungen
3. Wertverlust → Einwendung: Wertverlust
- Immobilien in Trassennähe verlieren signifikant an Wert
- Erhöhte Versicherungsprämien und reduzierte Entwicklungschancen der betroffenen Grundstücke
- Gefahr von Altersarmut durch Vermögensverlust bei betroffenen Eigentümern
- Internationale Mindestabstände zeigen: Deutschland geht höhere Risiken für Eigentümer ein
4. Gesundheitliche Bedenken → Einwendung: Gesundheitliche Bedenken
- Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Felder (EMF) sind wissenschaftlich umstritten
- Besonders gefährdet: Kinder, ältere Menschen und Anwohner in Spielplatznähe
- Grenzwerte in Deutschland sind im internationalen Vergleich sehr hoch
- Unzureichende gesetzliche Mindestabstände im Wohnbereich
- Bisher keine ausreichenden Langzeitstudien und Vorsorgeprinzipien nicht konsequent umgesetzt
- Forderung: Berücksichtigung des Minimierungsgebots aus der 26. BImSchV.
5. Beeinträchtigung von Natur und Landschaft → Einwendung: Beeinträchtigung von Natur und Landschaft
- Massive Eingriffe in Bannwald, Landschaftsschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, Feuchtgebiete und natürliche Wasserläufe
- Verlust von Schallschutz durch Bannwaldrodung
- Zerschneidung von Lebensräumen und Beeinträchtigung von Flora und Fauna
- Gefahr für Vögel durch Kollisionen mit Hochspannungsleitungen
- Persönlicher Verlust von Erholungs- und Freizeitqualität
6. Unzureichende Alternativenprüfung → Einwendung: Unzureichende Alternativenprüfung
- Teilverkabelung, Nutzung bestehender Infrastrukturkorridore (z. B. Autobahnen, Bahnlinien) nicht ausreichend berücksichtigt
- Priorisierung von Freileitungen aus wirtschaftlichen Interessen
- Vernachlässigung der Verteilnetze und dezentraler Lösungen
- Forderung: Prüfung umweltschonender Alternativen und Gleichstellung von Optimierung vor Neubau (NOVA-Prinzip)
7. Zweifel an der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit → Einwendung: Zweifel an der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit
- Der Ausbau dient vor allem dem internationalen Stromhandel, nicht der regionalen Versorgung
- Dezentrale Energiewende und Speicherlösungen werden vernachlässigt
- Verdacht auf Überdimensionierung des Netzausbaus
- Soziale Ungerechtigkeit: Kosten für Bürger steigen durch Netzentgelte, während Betreiber hohe Renditen erzielen
- Transparenz und unabhängige Prüfung des Bedarfs gefordert
8. Sicherheitsrisiken und Störanfälligkeit → Einwendung: Sicherheitsrisiken und Störanfälligkeit
- Hohe Angriffs- und Störanfälligkeit der HGÜ-Leitungen
- Gefahr durch Extremwetter, Brände und physische Angriffe
- Enorme Kosten für Sicherheitsmaßnahmen, die auf Bürger umgelegt werden
- Hohe Risiken bei zwei nahegelegenen Umspannwerken (Ludersheim)
9. Eigentumsverhältnisse / Auslandseinfluss → Einwendung: Eigentumsverhältnisse / Auslandseinfluss
- TenneT ist eine 100%ige Tochter eines niederländischen Staatskonzerns
- Verkauf deutscher Flächen an ausländische Unternehmen problematisch bei kritischer Infrastruktur
- Gewinne werden privatisiert, Kosten und Risiken sozialisiert
- Forderung: Kritische Überprüfung der Eigentumsverhältnisse und nationale Kontrollsicherung
10. Forderungen → Abschließend: Forderung
- Ablehnung der vorliegenden Planung
- Prüfung von Erdverkabelung und Alternativtrassen
- Wiederholung des Raumordnungsverfahrens
- Transparenz bei Kosten und Entscheidungsprozessen
- Unabhängige Prüfung des Bedarfs durch externe Gutachter
- Faire Lastenverteilung – keine überproportionale Belastung der Bürger
- Schutz von Mensch, Natur, Gesundheit und Eigentum vorrangig vor wirtschaftlichen Interessen
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Setze ein Zeichen für eine faire und nachhaltige Energiezukunft. Nehme deine Bürgerrechte wahr, nimm am Planfeststellungsverfahren teil und bring deine Stimme ein.